7 Goldene Regeln VOR dem Schuss:
- Sei dir stets der Treffpunktlage deiner Waffe sicher, häufiges Üben vermindert das Jagdfieber!
- Sorge für sichere Auflage der Waffe, so dass du die Kugel in Ruhe abgeben kannst!
- Spreche das Stück sorgfältig an und schieße nur, wenn du den Schuss vor dem Tier auch verantworten kannst!
- Schieße ein Kaliber mit ausreichend großem Geschossdurchmesser!
- Der Ausschuss bringt den Schweiß!
- Vermeide unbedingt Haupt- und Trägerschüsse! Wildtiere sind keine lebenden Zielscheiben!
- Trage, wenn möglich, nur vertrautem Wild die Kugel an!
7 Goldene Regeln BEIM Schuss:
- Achte auf sicheren Kugelfang (gewachsener Boden)!
- Schieße nur bei Büchsenlicht! Baumstümpfe etc. dürfen dir kein Wildtier vorgaukeln können!
- Schieße nur auf ein breit stehendes Stück mit erhobenem Haupt!
- Bewahre die Ruhe, Augen und Ohren sagen dir viel über die Reaktion des Wildes!
- Sei gegebenenfalls sofort wieder schussbereit (Krellschuss)!
- Merke dir Anschussort an markanten Punkten im Gelände und Zeichnen des Wildes in Schuss und Flucht!
- Lasse dem Stück genügend Zeit zum Verenden ohne dass es dich als Todfeind wahrnimmt!
7 Goldene Regeln NACH dem Schuss:
- Jede Nachsuche beginnt am Anschuss! Gehe vorsichtig (mit Gegenwind) zum Anschuss, markiere und untersuche diesen bei ausreichender Helligkeit mit den Augen, nicht mit den Füssen!
- Lerne die Pirschzeichen richtig zu deuten! Sie geben Hinweise auf den Sitz der Kugel.
- Verletztes Wild, das nach dem Schuss den Jäger nicht wahrnimmt, geht so schnell wie möglich noch in der Nähe ins Wundbett. Lasse ihm ausreichend Zeit (mindestens 3 - 4 Stunden/über Nacht), um richtig krank zu werden!
- Gehe der Wundfährte nur dann nach, wenn es absolut sicher zur Totsuche kommt und das Stück schon verendet sein muss!
- Nachsuche ist keine Nachtsuche! Winzige Pirschzeichen erkennst du nur bei vollem Tageslicht.
- Tierschutz geht vor Wildbretverwertung!
- Keine Pirschzeichen gefunden heißt nicht immer Fehlschuss! Schwarzwild zeichnet sehr oft nur unmerklich, Kontroll-Nachsuche ist immer anzuraten!
7 Goldene Regeln für die NACHSUCHE:
- Bei der Nachsuche ist falscher Ehrgeiz fehl am Platz!
- Suche Schalenwild nur bei eindeutigen Kammerschüssen, bis maximal 100 m, mit dem eigenen Hund, ausschließlich am Riemen (keine Freiverlorensuche) nach!
- Der Einsatz nicht geeigneter Hunde erschwert die anschließende Arbeit des Schweißhundes und verhindert oft, dass das Stück zur Strecke kommt und somit erlöst werden kann!
- Hole dir bei geringstem Zweifel die Hilfe eines versierten Nachsuchenführers mit geprüftem Schweißhund herbei!
- Anerkannte Nachsuchenführer sind zu jeder Tag- und Nachtzeit telefonisch erreichbar!
- Nachsuchen sind kostenlos bzw. beschränken sich ggf. auf anfallende Spritkosten des Schweißhundführers!
- Nachsuchenführer sind Idealisten, verschwiegen und nur dem Tierwohl verpflichtet!
Pirschzeichen:
- Durch den Kugelschuss hervorgerufene Veränderungen an Boden, Pflanzen oder Wildkörper,
- ermöglichen Analyse der Schusswirkung und damit meist Beurteilung des Kugelsitzes am/im Wildkörper dazu zählen:
- Zeichnen im Schuss, Schrecken, Klagen,
- Kugelschlag, Kugelriss im Boden oder Holz,
- Schaleneingriffe, Bodenausrisse,
- Schnitthaar und Risshaar (Aussehen, Länge, Farbe gemäß Wildart),
- Knochensplitter (Röhren-, Schädel-, Rippen-, und Gelenkknochen), Knochenmark
- Schweiß: arterieller (hellrot), venöser (dunkelrot), Lungen-, Leber-/Milzschweiß,
- Gescheideinhalt,
- Form der Schweißtropfen (abgestreift, getropft/ Fluchtrichtung).
wichtige Informationen für den Nachsuchenführer (jede Information hilft):
- Schnelle Info an das Nachsuchengespann (Telefon, SMS, etc.), unabhängig von der Uhrzeit
- Nur so kann der Hundeführer Termine ggf. rechtzeitig verlegen und helfen
- Wildart und Stärke (Gefahr für das Nachsuchengespann)
- Zeit der Schussabgabe/Stehzeit der Fährte
- Entfernung zum beschossenen Stück
- Wie abgekommen
- welche Körperseite (Ein- bzw. Ausschuss)
- Schusszeichen des Wildes
- Gefundene/sichergestellte Pirschzeichen
- war nichtbeschossenes Wild vor Ort
- verwendete/s Kaliber/Geschossart
- was wurde bereits unternommen (aufgemüdetes Wild, geschnallte Hunde usw.)
- Kann der Schütze nicht selbst anwesend sein, sollte ein anderer Ansprechpartner benannt sein, der alle nötigen Auskünfte über die Geschehnisse geben kann