Bericht über die Hegeringversammlung des Hegering 6 - Murgtal

vom: 17.03.2023

 

Jäger erfüllen eine Reihe öffentlicher Aufgaben.

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Personen auf dem Bild (von links): Ludwig Mohrlok, Hannes Bareiss, Jörg Ziegler, Dieter Huber, Schatzmeister Nicolai Wölfel und Hegeringleiter Yannik Seiferling.
Foto: Geiger

Jäger ziehen positive Bilanz
Hegering VI tagt in Obertal / Abschussplanung nahezu erfüllt

„Wir knüpfen an die erfolgreichen Abschussquoten der letzten Jahre an und haben uns sogar erneut verbessert“ resümierte Hegeringleiter Yannik Seiferling bei der gut besuchten Versammlung des Hegerings 6 in Baiersbronn den Abschuss des Rotwildes. Trotz der schwierigen Bedingungen im vergangenen Jagdjahr, wie die extremen Schwankungen des Klimas, eine immer weiter steigende Freizeitnutzung des Waldes und der Verlagerung der Wildaktivität in die Nacht hinein, konnten in den privaten Jagdbögen 46 Stück Rotwild erlegt werden. Auch beim Rehwild, welches ebenfalls immer schwieriger zu bejagen ist, konnten aufs Stück genau gleich viel erlegt werden wie im Vorjahr, nämlich 350 Stück. Beim Schwarzwild wurden in den Privatjagden 74 Stück erlegt.


„Die Jagdausübung ist ein enorm wichtiger Beitrag zum Natur- und Artenschutz in unserer Heimat, das ist vielen gar nicht bewusst. Genau deshalb müssen wir Jäger wieder stärker in die Öffentlichkeit treten und die Wichtigkeit unserer Arbeit bei der Bevölkerung ins Bewusstsein schaffen, um so wieder mehr Akzeptanz bei der Allgemeinheit zu erlangen“ appellierte Yannik Seiferling.


Für langjährige Mitgliedschaft in der Kreisjägervereinigung wurden Hannes und Christian Bareiss (25 Jahre), Dieter Huber (40 Jahre) und Ludwig Mohrlok (50 Jahre) geehrt. Außerdem hat das Fachgeschäft Hofer in Klosterreichenbach erneut das Siegel „Wildbret aus der Region“ erhalten.


Schatzmeister der Kreisjägervereinigung Nicolai Wölfel berichtete von der guten Finanzlage des Vereins, aber auch von vielen anstehenden Investitionen, wie Sanierungs- und Reparaturarbeiten im vereinseigenen Schießstand Jägerloch. Wölfel und Seiferling machten außerdem Werbung für die sehr erfolgreich angelaufene Initiative „Kitzrettung“ der Jägervereinigung, bei der mit Wärmebilddrohnen vor der Wiesenmahd Kitze gesucht werden, um diese vor dem Tod zu bewahren. Wer Lust hat, sich hier zu engagieren, ist jederzeit willkommen sich mit den Funktionären der Jägervereinigung in Verbindung zu setzen.


Gast der diesjährigen Versammlung war Dr. Dominik Fechter von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Er ist Teil der Rotwildkonzeption Nordschwarzwald und erzählte von den bisherigen Entwicklungen in diesem Projekt. Mit dem Ziel, Wildschäden zu limitieren, aber auch den Ansprüchen des Rotwildes an ihren Lebensraum bestmöglich gerecht zu werden und diese mit den touristischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu vereinen, soll hier ein dauerhaftes Management geschaffen werden, welches räumlich differenzierte Konzepte enthalten soll. Fechter berichtete, dass der Rotwildbestand aktuell „zu weiblich“ sei und somit der Zuwachs höher ist als gewünscht. Er appellierte hier an die Jäger, den Abschuss nach Vorgabe der Jagdbehörde zu erhöhen, und den Fokus nicht auf männliche Geweihträger zu legen, sondern auf die weiblichen Zuwachsträger.


Diese Entwicklungen bestätigte auch Jörg Ziegler, Leiter des Referates für Wildtiermanagement und Jagd beim Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg. Er motivierte die hiesigen Jägerinnen und Jäger, sich aktiv einzubringen und beispielweise bei der Rotwild-Hegegemeinschaft Freudenstadt mitzuwirken, die aktuell neu aufgestellt wird. Es bestehe ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag das Rotwild artgerecht in lebensfähigen Populationen zu erhalten.


Die langfristige Absicherung der Rotwildvorkommen in Deutschland basiert auf Verantwortung und Mithilfe der Grundeigentümer, ohne diese kann es weder eine nachhaltige Sicherung der Lebensräume noch unserer Wildbestände geben. Zentrale fachliche Instanz zur Erhaltung einer Rotwildpopulation unter Einbindung der betroffenen Grundeigentümer ist daher die Hegegemeinschaft.


Hegeringleiter Yannik Seiferling bedankte sich bei allen für das zahlreiche Erscheinen und wünschte den Jägerinnen und Jägern stets guten Anblick und viel Waidmannsheil für das neue Jagdjahr.