Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich Sie kurz vor Jahresende über die aktuelle Lage der Afrikanischen Schweinepest informieren. In beigefügter Karte sehen Sie den Stand zum 12.12.2023 in Nordostdeutschland und den angrenzenden Ländern.
In Deutschland scheint die Lage etwas entspannter, die Fallzahlen bei Wildschweinen sind rückläufig. In Mecklenburg-Vorpommern konnten alle Restriktionszonen und in Brandenburg sieben von elf Kerngebiete aufgehoben werden. Im Hausschweinbereich gab es in den letzten Monaten keinen einzigen Fall in Deutschland (der letzte am 28.2.23 in Cottbus).
In Polen ist der ASP-Druck unverändert hoch. Seit Beginn des Jahres bestätigten die dortigen Behörden über 2.200 neue Fälle bei Wildschweinen und 29 Ausbrüche bei Hausschweinen.
In Italien gibt es vier „ASP-Hot-Spots“. In Norditalien wurden bisher über 900 infizierte Wildschweine entdeckt, in Mittelitalien fand man bisher 90 infizierte Tiere. Im Süden wurden bisher 40 infizierte Wildschweine gemeldet und auf Sardinien, wo der Genotyp 1 des Virus seit mehr als 40 Jahren endemisch (d.h. lokal verbreitet) vorkommt, wies man am 20. September erstmals den Genotyp 2 nach, der in Osteuropa vorkommt.
In Schweden wurden bisher 62 ASP-infizierte Wildschweine entdeckt, alle Funde beziehen sich jedoch nur auf das Kerngebiet und wurden in einem Umkreis von 3km gefunden. Als Auslöser für den Eintrag wird hier eine Mülldeponie vermutet. Die Infektionszone wurde mit ca. 1000km² ausgewiesen.
In Serbien und Bosnien Herzegowina kam es vor allem im letzten Monat zu sehr vielen Ausbrüchen beim Hausschwein, besonders in kleinen Beständen. Dagegen hatte Bulgarien sehr viele Wildschwein-Fälle zu verzeichnen.
Die Gesamtlage in Europa ist in der unter dem folgenden Link dargestellten Karte zu sehen.
www.fli.de/fileadmin/FLI/Images/Tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/Karten_EU/2023/Map_ASP_EU_2023-12-08.jpg
Hier bei uns im Landkreis ist es aktuell ruhig beim Thema ASP. Im Herbst fand noch einmal eine Fallwildsuche mit Hunden statt, bei der Interessierte informiert wurden und erste Erfahrungen mit der Suche von Kadavern im Wald gemacht werden konnten. Für die schon Fortgeschrittenen Hundeteams wurde wieder für einige Wochen in einem Waldstück in Hallwangen ein Selbst-Lern-Parcours eingerichtet. Im kommenden Frühjahr planen wir eine weitere Übung mit den Hundeteams des Landkreises, um deren Einsatzbereitschaft weiterhin zu erhalten.
Ich wünsche Ihnen allen eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit sowie einen guten Start ins neue Jahr!
Freundlich grüßt Sie
Dr. Annett Krause
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Veterinär- und Verbraucherschutzamt
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